Corporate Identity & Employer Branding – Wie CI zum Schlüsselfaktor erfolgreicher Arbeitgebermarken wird

Bernd Ahrens

Aug 07 — 2025

Symbolische Darstellung von Teamgeist – bunte Papierfiguren in einem Kreis auf schützenden Händen, im Lichtschein.

Wie CI zum Schlüsselfaktor erfolgreicher Arbeitgebermarken wird

 

Table of Contents

Einleitung

Eine abgestimmte Corporate Identity (CI) ist weit mehr als ein Logo – sie formt Werte, Verhalten und Kommunikation eines Unternehmens und ist die Grundlage für erfolgreiches Employer Branding. Denn nur durch CI entsteht eine glaubwürdige Arbeitgebermarke, die Talente begeistert und Mitarbeiter motiviert. Denn ohne starke Corporate Identity gibt es keine authentische Arbeitgebermarke. Hier lernst du die Grundlagen, die wichtigsten Elemente und konkrete Maßnahmen kennen.

Was ist Corporate Identity (CI)?

Corporate Identity (CI) beschreibt die Summe aller Merkmale, die ein Unternehmen einzigartig machen: visuell, kommunikativ, kulturell und verhaltensbezogen. Sie ist das Selbstbild, das intern gelebt und extern sichtbar wird.

Kernbausteine der CI:

  • Corporate Design: Farben, Logo, Typografie und visuelle Konsistenz

  • Corporate Communication: Tonalität, Kanäle, konsistente Botschaften

  • Corporate Culture: Werte, Haltungen, gelebte Prinzipien

Ergänzend: Corporate Behaviour, Corporate Philosophy, Corporate Language – je nach CI-Modell.

Der Unterschied zum Corporate Image: Während CI das Selbstverständnis beschreibt, zeigt das Image die Außenwahrnehmung. Ziel ist ein möglichst deckungsgleiches Bild – intern wie extern.

Visualisierung der sieben Elemente der Corporate Identity: Design, Communication, Culture, Behaviour, Language, Philosophy – zentriert um den Begriff "corporate identity".

Corporate Identity & Employer Branding – eine unschlagbare Kombination

Was ist Employer Branding?

Employer Branding bezeichnet den strategischen Aufbau und die kontinuierliche Pflege einer Arbeitgebermarke. Ziel ist es, als attraktiver, glaubwürdiger und relevanter Arbeitgeber wahrgenommen zu werden – von bestehenden und potenziellen Mitarbeitenden.

Kernkomponenten des Employer Branding:

  • EVP (Employee Value Proposition): Was macht uns als Arbeitgeber aus?
  • Zielgruppenspezifische Kommunikation: Was brauchen und erwarten unsere Talente?

  • Kultur & Arbeitsumfeld: Wie erleben Mitarbeitende unser Unternehmen tatsächlich?

Erfolgreiches Employer Branding stärkt:

  • Talent Attraction (Anziehungskraft auf Bewerber:innen)
  • Retention (Bindung durch Identifikation)

  • Differenzierung im Arbeitsmarkt

  • Kosten- und Zeiteffizienz im Recruiting

Eine starke Arbeitgebermarke zahlt sich messbar aus, das zeigen aktuelle LinkedIn-Daten eindrucksvoll:

  • +50 % mehr qualifizierte Bewerbungen
  • 1–2× schnellere Time-to-Hire
  • –28 % geringere Fluktuation

Wie CI und Employer Branding zusammenspielen

Corporate Identity ist das Fundament, Employer Branding die Bühne. Ohne eine klar definierte CI fehlt dem Employer Branding die Authentizität. Ohne Employer Branding bleibt CI intern – ohne Wirkung auf dem Talentmarkt.

  • Die Corporate Identity bildet den Rahmen: Sie liefert Werte, Tonalität, Design und Haltung.

  • Das Employer Branding übersetzt diese Identität in arbeitsmarktspezifische Botschaften.

Kurz: Ohne klar definierte CI gibt es keine glaubwürdige Arbeitgebermarke. Ohne Employer Branding bleibt CI intern folgenlos.

Die Werte und Leitbilder der Gesamtmarke bilden das Fundament. Entscheidend ist: Passen diese zum Arbeitsalltag – oder bleiben sie Fassade? Nur gelebte Identität wirkt glaubwürdig. Daraus entsteht ein identitätsbasiertes Leitbild für das Employer Branding.

Beispiel: Die Bildungsmanufaktur® Österreich lebt ihr Leitbild durch das Prinzip L.I.E.B.E.: Leidenschaft, Inspiration, Emotionen, Bewusstheit und Engagement prägen die tägliche Arbeit. Dieses werteorientierte Selbstverständnis ist nicht nur ein Kommunikationsmittel – es wird spürbar im Umgang, im Lernen und in der Führung. So entsteht Authentizität, die Bewerber:innen und Mitarbeitende gleichermaßen überzeugt.

Trends 2025: Wie CI das Employer Branding beeinflusst

  • Authentizität zählt: Mitarbeitende werden zu Markenbotschaftern, CI bietet dafür Orientierung und Sprache.

  • Purpose & DEI: Diversity, Well-being und Sinnvermittlung sind mehr als Buzzwords – sie müssen in der CI verankert sein.

  • Digitale Identität: Ob Remote Work oder Social Recruiting – CI muss auf digitalen Touchpoints konsistent sein.

  • Führung als Marke: CI unterstützt Führungskräfte darin, sichtbar und verbindlich zu kommunizieren.

Bedeutung in der Praxis:

Alignment ist entscheidend:

Employer Branding, das nicht auf der CI basiert, wirkt inkonsistent – und kann Vertrauen verspielen. Die Botschaften bleiben austauschbar, die Kultur wirkt beliebig.

HR und Marketing müssen zusammenarbeiten:

Beide Disziplinen sprechen unterschiedliche Zielgruppen – aber mit derselben Stimme. Nur wenn Design, Sprache und Verhalten abgestimmt sind, entsteht ein glaubwürdiges Gesamtbild.

Feedback-Loop schaffen:

Erfahrungen aus dem Employer Branding – etwa aus Bewerbungsgesprächen, Mitarbeiterbefragungen oder Social Media – sollten aktiv in die Weiterentwicklung der CI einfließen. So bleibt sie anschlussfähig und praxisnah.

Vom CI-Fundament zur erlebbaren Arbeitgebermarke:

Ausgangslage analysieren

Intern: Welche Werte werden tatsächlich gelebt? Wie erleben Mitarbeitende Führung, Kultur und Kommunikation? Interviews, Feedback-Formate oder Pulsbefragungen liefern erste Anhaltspunkte.

  1. Extern: Wie wird das Unternehmen als Arbeitgeber wahrgenommen? Ein Blick auf Kununu, Glassdoor und Social Media – sowie der Abgleich mit Wettbewerbern – macht blinde Flecken sichtbar.

Zielgruppen im Fokus: Wer sind die wichtigsten Talente? Was treibt sie an, was erwarten sie – und wo informieren sie sich?

CI-Kompass: Werte & Vision aus der CI ableiten

Die Werte und Leitbilder der Gesamtmarke bilden das Fundament. Entscheidend ist: Passen diese zum Arbeitsalltag – oder bleiben sie Fassade? Nur gelebte Identität wirkt glaubwürdig. Daraus entsteht ein identitätsbasiertes Leitbild für das Employer Branding.

EVP (Employer Value Proposition) entwickeln

Was macht uns als Arbeitgeber wirklich aus? Die EVP formuliert dieses Versprechen – differenziert, relevant und echt. Sie beantwortet: Warum lohnt es sich, hier zu arbeiten? Und: Wie erleben Mitarbeitende dieses Versprechen im Alltag?

Gestaltung & Kommunikation konsistent umsetzen

Design, Sprache und Tonalität der CI bilden den Rahmen – auch für Stellenanzeigen, Karriereseite oder Social-Media-Kampagnen. Entscheidend ist die Stringenz über alle Kontaktpunkte hinweg. Authentische Geschichten von Mitarbeitenden schaffen Nähe und Vertrauen.

Mitarbeitende einbinden

Employer Branding funktioniert nur von innen nach außen. Mitarbeitende werden zu Multiplikatoren, wenn sie sich mit der Marke identifizieren. Formate wie Testimonials, interne Blogreihen oder Eventformate schaffen Sichtbarkeit und Beteiligung.

Umsetzung entlang der Employee Journey

Vom ersten Kontakt über Onboarding bis hin zum Offboarding: Employer Branding muss an allen Touchpoints erlebbar sein. Kampagnen zu CI-Themen wie Nachhaltigkeit oder Innovationskultur machen Haltung sichtbar – auch für passive Talente.

Wirkung messen & nachjustieren

Employer Branding ist ein lernender Prozess. HR-KPIs wie Time-to-Hire, Bewerberzufriedenheit oder Retention zeigen Wirkung – oder Handlungsbedarf. Wichtig: Daten regelmäßig auswerten, Erkenntnisse teilen, Maßnahmen anpassen.

Fazit:

Eine starke corporate identity ist der Hebel für erfolgreiches Employer Branding. Sie liefert Werte, Sprache und Design-Elemente, die als authentische Arbeitgebermarke nach außen strahlen – und Talente begeistern. Wenn CI und Employer Branding Hand in Hand entwickelt, kommuniziert und weiterentwickelt werden, ergibt sich eine glaubwürdige und motivierende Arbeitgeberidentität.

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